Organismenrepublik Augsburg
„Im Zeitalter des Anthropozäns steht der Mensch im Mittelpunkt allen Denkens und Handelns. Aber ist das zukunftsweisend?“
Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl
Lehrstuhlinhaberin Moraltheologie, Universität Augsburg
Seit 2023 beschäftigt sich eine wachsende Gruppe von Menschen in der "Organismenrepublik Augsburg" mit der Frage, was politische Entscheidungsprozesse ausmacht, in der der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt steht. Ein Staat, in dem der „Homo Sapiens“ nicht willkürlich und ausschließlich zu seinem eigenen Vorteil bestimmt, was passiert, sondern Entscheidungen aus der Perspektive einer Vielzahl von Spezies getroffen werden, wie sähe der aus?
Die Organismenrepublik ist ein Kunstprojekt, das sich mit und durch die Menschen verändert, die sich darin einbringen. Angeleitet wird es von Club Real aus Berlin. Das Kollektiv von Marianna Sonneck und Georg Reinhardt hat in enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort bereits Gartenstaaten in Berlin, Wien, Freiburg und Gelsenkirchen initiiert. In Augsburg hat die „Organismenrepublik“ ihr Staatsgebiet rund um die Wallanlagen und zwischen den welterbegeschützten Wasserläufen am Roten Tor gefunden.
Nach dem Verfassungskonvent, der Staatsgründung und dem Parlament der Lebewesen (2023), hat im Winter 2024 das erste Verfassungsgericht getagt. 2025 wird das Projekt in einem neuen Format an die Öffentlichkeit treten.